Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Im Mai 2019 traf ich mich in Isselhorst zur Vorbereitung eines Vortrages über das Projekt „Westfalenhöfe“ bei der Arbeitsgruppe Familienforschung im Kreis Herford mit den Forscherkollegen Michael Erichreineke aus Verl und Jürgen Obelode aus Steinhagen. Als Treffpunkt für das Treffen hatte ich Isselhorst vorgeschlagen, weil dort mein 7-facher Urgroßvater Hermann Christoph Mölling von 1714 bis 1727 als Pfarrer1 tätig war und ich die Hoffnung hatte, an der Kirche noch einen Grabstein von ihm vorzufinden (was leider nicht der Fall war). Als ich dies Jürgen berichtete, wies er mich auf die historischen Lagersteine auf dem Isselhorster Friedhof hin. Darunter konnte ich mir zunächst nichts vorstellen, aber natürlich habe ich mir anschließend noch den Friedhof angesehen.
Begriffsdefinition
Lagersteine, was sind dies für Steine und wo findet man sie? Sie sehen eigentlich aus wie „normale“ Grabsteine, meistens in etwas kleinerer und schlichterer Ausführung. Ihr ursprünglicher Standort war am Fußende des Grabes, also direkt am Weg. Die Grabsteine werden ja in der Regel am Kopfende des Verstorbenen aufgestellt. Charakteristisch ist die Beschriftung, idealerweise mit Grabstättennummer, Familien-/Hofname, Wohnadresse, Anzahl Stellen und Angabe eines Jahres. Allerdings sind nur selten alle fünf Daten vorhanden. Diese Beschriftung macht auch deutlich, was der Zweck dieser Steine war, nämlich die Kennzeichnung einer Grabstätte. Das angegebene Jahr ist in der Regel das Kaufjahr der Grabstätte bzw. das Aufstellungsjahr des Steins2. Die für Grabsteine üblichen Angaben von Geburts- und Sterbedatum sind hier nicht anzutreffen, und oftmals wird auch kein Vorname angegeben.
Der Begriff Lagerstein ist zurückzuführen auf den Begriff Grablager, und die Friedhofsverwaltung nutzte Lagerbücher3,4 zur Verzeichnung der Grabstätten. Laut Jürgen Obelode bezieht sich der Begriff auf die sogenannten Totenlager auf dem Friedhof, die in Reihen angeordnet sind. In Isselhorst wurden dazu früher vorn links direkt am Weg die etwa 1/2 Meter hohen Lagersteine mit Hofname, Bauerschaft und Nr. angebracht (siehe Foto unten). Dr. Katja Kosubek von den Haller ZeitRäumen geht ganz unabhängig davon aus, dass die Lagersteine eine Art „steinerne Kaufurkunde“ und zugleich „Hausnummer“ sind5. Es handelt sich somit um Steine, die ein Erbbegräbnis kennzeichnen. Der Besitzer einer Hofstätte hat für seine Familie eine Grabstätte gekauft. Bestätigt werden obige Annahmen durch eine Abschlussarbeit von 1986 über den Herforder Friedhof am Eisgraben für die Denkmalbehörde mit dem Passus „Bei den Steinen, die nur das Erbbegräbnis kennzeichnen ist es wahrscheinlich, daß sie unmittelbar nach dem Kauf aufgestellt wurden.“6. Auch in der Ausstellung „Die letzte Reise“ von 2008, gestaltet von Bärbel Sunderbrink und Siegfried Baron, findet sich der Begriff wieder: „Einheitliche Lagersteine mit Nummern verweisen in Halle […] auf die strenge Ordnung des ersten Kommunalfriedhofs“.
In der Literatur und auch bei der Internetrecherche konnte ich ansonsten den Begriff in diesem Zusammenhang nicht entdecken. In seinem 1920 veröffentlichten Aufsatz8 über den Kirchfriedhof in Talle stellt August Wiemann diese Steine wie folgt dar: „Der Geist der Einfachheit spricht auch aus fast allen Denkmälern des 19. Jahrhunderts. Sie machen vielfach geradezu einen ärmlichen Eindruck. Ohne Schmuck, ohne Spruch stehen sie da, nur wenig den Erdboden überragend. Als Inschrift finden wir häufig nur einen Namen und ein paar Buchstaben, die wohl Abkürzungen von Worten sind, deren Sinn heute nicht mehr verständlich ist.“. Er beschreibt damit sehr genau die oben genannte Charakteristik der Lagersteine, ohne zu erkennen, dass es eben keine „normalen“ Grabsteine sind. Und dies ist wohl vielen Forschenden bisher so ergangen, zumal die Inschriften dieser historischen Steine oftmals schwer oder nur teilweise zu entziffern ist.
Verbreitung und Gestaltung
Aufgrund der Dokumentation von mittlerweile über 50 historischen Friedhöfen mit über 1.000 Grabsteinen aus der Zeit vor 1900 konnte ich feststellen, dass sich diese Lagersteine überall im nördlichen Ostwestfalen-Lippe finden lassen. Auf dem heutigen Gebiet der Stadt Bielefeld ebenso wie in den Kreisen Minden-Lübbecke, Herford, Lippe und Gütersloh. Die Gestaltung der Steine ist stark unterschiedlich, auch innerhalb eines Kreises. Im Folgenden möchte ich einige Exemplare aus den fünf Regionen vorstellen (mit Klick auf das Bild wird eine größere Ansicht im Grabstein-Projekt aufgerufen).
Kreis Minden-Lübbecke
Ein sehr kleiner Lagerstein, eher schon als Grenzstein zu bezeichnen. Noch ist ungeklärt, ob die angegebene Nummer die Grabstätte oder die Hofstelle kennzeichnet.
Inschrift
Schöne
85
Hier wird der Begriff „Begräbnisplatz“ verwendet. Bei der Nummer wird es sich wahrscheinlich um die Hausnummer handeln. Leider wird kein Jahr angegeben, vermutlich eher Ende 19. Jahrhundert. Hat schon starke Ähnlichkeit zu der im 20. Jahrhundert verwendeten Inschrift „Familie XYZ“, evtl. noch mit der Angabe des Wohnortes.
Inschrift
Begräbnisplatz
der
Familie Rüter
Nr. 71
Haddenhausen
Kreis Herford
Dieser Stein ist ein schöner Beleg dafür, dass das angegebene Jahr das Kaufjahr der Grabstätte ist. Hier wird der Begriff „Stellen“ verwendet, in diesem Fall umfasste die Grabstätte also drei Grabstellen. Eine Besonderheit ist hier die Nennung der Ehefrau. Vermutlich war sie die Hoferbin und wird deshalb erwähnt. Außerdem ist es ein sehr schmuckvoll gestalteter Stein, auf der Rückseite sogar mit Bibelspruch.
Inschrift
Peter Henrich
Niemeier
und Anna Mari
Ilsabein
Niemeiers zu
Laar. 3 Stelle
gekauft im
Jahr 1809
Diesmal wird der Begriff „Lager“ erwähnt, ein Beleg für die Bezeichnung als Lagerstein. Dafür, dass die Grabstätte 6 Grabstellen groß ist, ist es ein sehr bescheidener Stein. Allerdings auf der Vorderseite mit Angabe einer Bibelstelle, und auf der Rückseite mit Zitierung des zugehörigen Bibelspruchs. Auf der Rückseite wird auch eine Jahreszahl angegeben, die ersten drei Stellen lauten „174“.
Inschrift
Alers
aüf den
Topsün-
6 Lager
Text Ps A
90 V 3
Ein etwas aufwändiger gestalteter Stein. Die Zahl 34 ist die Grabstättennummer. Dies geht aus einer Auflistung9 hervor, in welcher als Inhaber der Kötter Arnold Timmerberg mit anscheinend 5 Grabstellen genannt wird.
Inschrift
N 34
Arnolt Timm
erberg
1749
Die Hofstätte Abker hat die Adresse Westerenger 15. Von daher ist die angegebene Nummer der Adresse zuzuordnen. Möglicherweise ist sie zugleich auch die Grabstättennummer, weil jede Bauerschaft einen eigenen Bereich auf dem Friedhof hatte. Zumindest auf dem heutigen Friedhof ist diese Anordnung so nachvollziehbar. Auch hier wird der Begriff „Lager“ verwendet.
Inschrift
No 15
Ruhe Stette
für B. H. Abker
in: Westerenger
ge.bo. Vorwerk
aus Westerenger
und
dessen Ehe: Frau
An. Mag. El. Abker
ge.bo. Scheffer
aus Spenge
7 Laager 1854
Kreis Lippe
Auf dem sehr schön neu angelegten Taller Kirchfriedhof gibt es mehrere sehr ähnlich gestaltete Lagersteine. Den hier abgebildeten gibt es sogar gleich doppelt. Trotz der relativ kleinen Größe sind bis auf die Grabstättennummer alle charakteristischen Angaben vorhanden: Familien-/Hofname, Wohnadresse, Anzahl Stellen und Angabe eines Jahres. Wobei die in Talle verwendete Abkürzung „G B“ bisher noch ungeklärt ist.
Inschrift
Apke
No. 21 in
Brüntorf
6 G B
1861
Diesmal ein mit Ornamenten geschmückter Lagerstein. Die Rückseite enthält einen Liedvers.
Inschrift
Wechterba
toll No. 26
Oberwuste
1848
Stadt Bielefeld
Auf diesem Stein werden die Grabstellen als „Gräber“ bezeichnet. Ansonsten sind wieder die für Lagersteine typischen Daten vorhanden.
Inschrift
Col.
C. H. Wedding
Nro 59 Heepen
1838
Drei
Gräber
Ein weiterer Beleg für die Existenz von Lagersteinen: „ist dieses Begrebnis gekauft“. Hier stellt sich die Frage, wofür das unten angegebene Jahr steht. Ist es das Aufstelljahr des Steins oder evtl. das Sterbejahr. Auch die Angabe nur eines Frauennamens ist ungewöhnlich.
Inschrift
Anno
1784 ist
diese Begreb-
nis gekauft
Oldentrup
N. 7 Anna
Catrina
Bütröwen
Anno 1822
Hier handelt es sich um einen ganz besonderen Lagerstein. Es wurde dazu nämlich einfach ein Stein an der Außenseite der Kirche entsprechend beschriftet.10 Ob dies wohl die Zustimmung des Pfarrers fand? Aber dies verdeutlicht einmal mehr, wie dicht an der Kirche die Grabstätten lagen.
Inschrift
Colon
Wibrok
B Alten-
hagen
Anno
1806
Kreis Gütersloh
Dieser Lagerstein stand ursprünglich auf dem aktuellen Isselhorster Friedhof und wurde auf den Kirchfriedhof umgesetzt. Die Grabstellennummer verweist deshalb auf den Originalstandort.2
Inschrift
C3
Heinrich
Stockbrügger
No 35 Hollen
1879
Ein typischer Lagerstein auf dem Alten Friedhof in Halle. Dass die oben angegebene Nummer die Grabstelle kennzeichnet, lässt sich anhand von Plänen und Listen eindeutig nachvollziehen.11
Inschrift
Nro. 48
Friederich Bödeker
Nro. 86 in Halle
1862
Hier einmal eine Grabstätte für zwei Höfe. Es ist anzunehmen, dass es sich um Verwandtschaft handelt.
Inschrift
No. 42
Col. F. W.
Kottmann
No. 18 und
Neub. F. H.
Kottmann
No. 24 zu
Ascheloh
Abschließend ein Lagerstein, der wirklich eher als Grenzstein anzusehen ist. Auf der Grabstätte befindet sich ein weiterer in gleicher Form, allerdings versehen mit einem anderen Namen.
Inschrift
No. 14
Strackeljahn
Die Aufstellung ist bei Weitem nicht vollständig. Sie soll lediglich die Vorkommen in den fünf Regionen belegen und auch die vielen Varianten aufzeigen. In der Regel schon schlichter gehalten und kleiner als die Grabsteine, manchmal aber auch ausgeschmückt und mit Bibelspruch versehen. Auch die Abgrenzung zu den Grabsteinen ist nicht immer eindeutig, teilweise schon mit Angabe eines Vornamens oder Ehepartners, und manchmal so klein dass man sie eher als Grenzsteine ansehen würde.
Fazit
Der Begriff Lagersteine scheint mir angesichts der Beispiele gerechtfertigt, auf zwei vorgenannten Steinen wird die Grabstättengröße in Anzahl Lagern angegeben. Ein anderer verwendeter Begriff ist Stellen. Die Angabe „G. B.“ in Talle hat sich mir bisher nicht erschlossen, und auch der Chronist von 1920 sprach bereits von „ein paar Buchstaben, die wohl Abkürzungen von Worten sind, deren Sinn heute nicht mehr verständlich ist“8. Dabei war er noch 100 Jahre näher dran.
Für den Alten Friedhof in Halle (Westf.) habe ich etliche Inschriften dahingehend überprüft, ob in dem angegebenen Jahr im Kirchenbuch ein Todesfall für die Familie vermerkt ist. Nur in einem Fall war dies so, da wird wohl der Todesfall der Anlass dafür gewesen sein, eine Grabstätte zu kaufen.
Im Mai 2020 habe ich in der Mailingliste zum Grabstein-Projekt mit annähernd 7.500 dokumentierten Friedhöfen12 meine Erkenntnisse vorgestellt und nachgefragt, ob Lagersteine auch außerhalb von Ostwestfalen-Lippe vorkommen.13 Es gab dazu leider nur eine Rückmeldung mit Hinweis auf Erbbegräbnisse, keine zu den angefragten Lagersteinen.
Bisher nicht ausgewertet habe ich den Zeitraum, in welchem die Lagersteine aufgestellt wurden. Überrascht war ich, auch auf Kirchfriedhöfen solche anzutreffen. Es gab immer dieses Bild, dass der Kirchfriedhof „voll“ war und es schwer fiel, überhaupt noch Platz für Verstorbene zu finden. Aber auch hier gab es sicherlich Unterschiede, so dass die Hofbesitzer schon fest zugewiesene Grabstätten hatten. In Talle zum Beispiel wurde der Kirchfriedhof 1847 erweitert, gut möglich, dass damit dann auch eine feste Aufteilung erfolgte.14 Dies könnte die Lagersteine um 1860 erklären.
Dass auf den Lagersteinen teilweise tatsächlich die Nummer der Grabstätte angegeben ist, konnte in Halle (West.) mit dem vorliegenden Friedhofsregister eindeutig nachgewiesen werden. Dadurch war es dann auch möglich, für einige zwischenzeitlich versetzte Lagersteine den ursprünglichen Standort zu ermitteln.15 Auch hier war ich überrascht, auf einem Kirchfriedhof Lagersteine mit Grabstättennummer anzutreffen. Diesmal in Vlotho-Valdorf, und auch hier lässt sich dies mit einer Aufstellung9, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert, über „derer bisher in Unordnung gewesenen Gräber“ belegen.
Abschließend bliebt zu wünschen, dass die Existenz der Lagersteine wissenschaftlich genauer aufgearbeitet wird, insbesondere hinsichtlich der Gestaltung und des örtlichen und zeitlichen Auftretens. Nicht so einfach beantworten lässt sich auch die Frage, wie repräsentativ die heutige Dokumentation das Vorkommen der Lagersteine tatsächlich widerspiegelt. Gerade bei den schön hergerichteten Kirchfriedhöfen16 sind sicherlich bevorzugt die schmuckvolleren und vermeintlich historisch wertvolleren Grabsteine aufgestellt worden und die schlichten Lagersteine somit leider eher entsorgt worden. Von daher bin ich dankbar über die teilweise doch noch reichliche Überlieferung, insbesondere auch hinsichtlich der Varianz der Inschriften.
Bad Oeynhausen, im Dezember 2021 (letzte Aktualisierung am 02.11.2022)
Fußnoten
1 Bauks, Friedrich Wilhelm: Die evangelischen Pfarrer in Westfalen von der Reformationszeit bis 1945, Beiträge zur Westfälischen Kirchengeschichte Band 4, Bielefeld, 1980, S. 338, Nr. 4247
2 Herzlichen Dank an den Gütersloher Grabstein-Experten Hans-Georg Baumeister für die vielfältigen Hinweise zur Friedhofskultur und -geschichte, Telefonat im Oktober 2021
3 Stadt Moers – Wo wurde Urururopa begraben: „Besonders wertvoll sind die Lagerbücher der Friedhöfe in Kombination mit den großformatigen Flächenplänen zu den Grabplätzen. So kann anhand der Auflistung im Buch der damalige Grabplatz auch noch auf den heutigen Friedhöfen sehr genau bestimmt werden.“ (https://www.regionalepinnwand.de/stadt-moers-wo-wurde-urururopa-begraben/, abgerufen am 2. November 2022)
4 Hauth, Uwe: Die Entstehung und Entwicklung des Lagerbuchwesens in der Evangelischen Kirche im Rheinland ab dem 19. Jahrhundert: Bedeutung als Verwaltungshilfsmittel und archivische Quelle, Diplomarbeit, Fachhochschule Potsdam, 2009: „Eine weitere Hilfe bei der Forschung bieten beide Bücher für den Bereich der Friedhöfe und der Bestattungen. In Lagebuch I kann man feststellen, wo die Begräbnisplätze oder Friedhöfe liegen und ob diese sich im Besitz der Kirchen- oder der Kommunalgemeinde befinden. Mit den Angaben im Lagerbuch II kann man die Angaben ergänzen; z. B. wie die Beisetzung stattfand.“ (https://opus4.kobv.de/opus4-fhpotsdam/frontdoor/index/index/docId/91, abgerufen am 26. November 2021)
5 E-Mail vom 19. Juni 2020 zum Thema „Erbbegräbnisse und archäologische Ausgrabungen“
6 Martin, Petra und Ute Watermann: Alter Friedhof am Eisgraben und jüdischer Friedhof in Herford, Abschlussarbeit im Aufbaustudiengang Denkmalpflege, Universität Bamberg, 1986
7 Der hier als Grabstein bezeichnete Stein ist genau genommen ein moderner Lagerstein. Er enthält keine detaillierten Personenangaben, sondern kennzeichnet die Grabstätte. Lediglich die bei den historischen Lagersteinen üblichen Angaben wie Grabstättennummer, Anzahl Grabstellen und Kaufjahr entfallen, auch steht der Stein jetzt am Kopfende der Grabstätte. Steine mit der Inschrift „Erbbegräbniß für die Familie XYZ“ bzw. „Ruhestätte der Familie XYZ“ oder noch allgemeiner „Familie XYZ“ sind als neuzeitliche Lagersteine anzusehen. Hinweise von Hans-Georg Baumeister, Telefonat am 6. Dezember 2021, sowie Dr. Jobst H. Meyer zu Bexten, E-Mail vom 19. Dezember 2021
8 Wiemann, A.: Der alte Friedhof, in: Heimatkundliche Bilder aus dem Ilsetal, 1920. Herzlichen Dank an Franziska Uthoff in Talle für den Hinweis auf den Artikel und die Zurverfügungstellung einer Kopie desselben. Mittlerweile ist das Buch online einsehbar unter https://digital.ub.uni-paderborn.de/ihd/content/titleinfo/1112903 (abgerufen am 2. November 2022).
9 „Specificatio wegen Revidirung derer bisher in Unordnung gewesenen Gräber…“, Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Best. 4.8 Nr. 19
10 Seppmann, Willy und Gerd Pottmann: Der Gottesacker, Bielefeld-Heepen, 2007, S. 41
11 Herzlichen Dank an das Haller ZeitRäume-Team (Dr. Katja Kosubek, Wolfgang Kosubek, Martin Wiegand) und die Friedhofspflegenden für die tolle und umfangreiche Unterstützung bei der Dokumentation der Grabsteine auf dem Alten Friedhof (https://grabsteine.genealogy.net/namelist.php?cem=6475&lang=de). Erst die zahlreichen Funde dort haben dazu geführt, mich intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen.
12 Grabstein-Projekt bei CompGen (https://grabsteine.genealogy.net/, abgerufen am 26. November 2021)
13 E-Mail vom 26. Mai 2020 zum Thema „Angabe von nur einer Jahreszahl auf alten Grabsteinen“
14 Nochmals herzlichen Dank an Franziska Uthoff für ausführlichste Informationen rund um den Taller Kirchfriedhof. Auch wenn Talle nur 30 Autominuten entfernt ist und meine 4-fache Urgroßmutter Marie Catharine Preuel 1790 in der dortigen Kirche getauft wurde, sind Kontaktpersonen vor Ort eminent.
15 Einige Lagersteine wurden umgesetzt, um im südlichen Bereich einen weiteren Zuweg zum Friedhof zu ermöglichen. Außerdem wurden leider im Sichtbereich einer Wohnbebauung viele historische Grabsteine abgeräumt, einige wenige davon konnten durchs Versetzen gerettet werden. Nochmals herzlichen Dank an das Haller ZeitRäume-Team für die Überlassung von Plänen und Listen, ohne diese wären zahlreiche Zuordnungen nicht möglich gewesen.
16 Röhs, Karl-Wilhelm: Ein Kirchhof erhält sein altes Gesicht zurück, in: Der Minden-Ravensberger 1989. Herzlichen Dank an A. H. für den Hinweis auf den Artikel, E-Mail vom 19. Dezember 2021. Während der Dokumentation des Kirchfriedhofes in Bergkirchen hätte ich nicht gedacht, welch gravierende Veränderungen diesem vor 40 Jahren zugefügt wurden. Laut dem Bericht hatte der damalige Pfarrer alle Grabsteine an der Kirche entfernen und statt dessen Parkplätze anlegen lassen. Nach heftigen Protesten wurde dann versucht, den alten Zustand wieder herzustellen. Was sehr gut gelungen ist! Was aber natürlich trotzdem dazu geführt hat, dass die Grabsteine heute nicht mehr an ihrem ursprünglichen Standort stehen. Es wurde zwar darauf geachtet, die Steine passend auf die alten Grablagen zu platzieren, aber wo genau die Steine auf der Grabstätte standen konnte sicherlich nicht mehr rekonstruiert werden. Bei der Betrachtung der historischen Friedhöfe muss man immer bedenken, dass diese im Laufe der Jahrhunderte oftmals verändert wurden. Dies erschwert die Forschung und schränkt die Aussagekraft des heute vorgefundenen Zustandes ein.