Die „Kerkerbücher“ von Herford

Ein neues spannendes Projekt wirft seine Schatten voraus.

Für die Erfassung benötigen wir noch helfende Hände. Sie benötigen nur eine kostenlose Benutzerkennung bei CompGen. Weitere Informationen finden Sie

Worum geht es?

Signatur: KAH-S-A 7.70
1827 – 1829

Im Kommunalarchiv Herford sind vier Kerkerbücher der Stadt Herford eingelagert. Bei diesen Herforder „Kerkerbüchern“ handelt es sich um Gefangenenlisten aus dem 19. Jahrhundert.
Die Gefangenen waren in einer Arrestzelle im alten städtischen Rathaus inhaftiert. Sie stammten aus verschiedenen Regionen und nicht nur aus Herford. Hier ein paar Beispiele: „Cassel“, „Heepen“, „Jöllenbeck“, „Ganschvitz (Rügen)“, „Königsberg“ oder „Mastricht“.

Die Bücher enthalten neben Angaben zu den inhaftierten Personen auch deren Merkmale sowie Grund der Inhaftierung und Dauer.
So können wir etwas über ihren Gesundheitszustand oder das Aussehen erfahren. Einige Personen hatten z. B. eine „schlanke und magere“, andere eine „starke“ Gestalt. Wieder andere verfügten über eine „stumpfe und eingebogene Nase“ und „mangelhafte Zähne“ oder eine „gesunde Gesichtsfarbe“. Diese Personenbeschreibungen gehen über das hinaus, was wir bisher aus Kirchenbüchern oder Personenstandsregister erfahren konnten. Ist doch die Unterschrift eines Vorfahren auf einem Vertrag in einer Grundakte schon ein besonderer Fund, haben wir hier Einblicke in Erscheinung und körperliche Verfassung von Teilen der Bevölkerung. Ebenfalls erhalten wir Einblicke über Straftaten aus längst vergangenen Tagen.
Die Personendaten sollen nun der Allgemeinheit zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt werden.


Gemeinsam mit dem Kommunalarchiv Herford, dem Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen) haben wir ein Gemeinschaftsprojekt zur Digitalisierung der Herforder Gefangenenlisten gestartet.

Die „Kerkerbücher“ wurden bereits durch uns eingescannt und an CompGen übergeben. Über das Datenerfassungssystem DES des Vereins für Computergenealogie e.V. sollen die Daten in einer Datenbank erfasst und somit allen zugänglich gemacht werden.

Selbst wenn Sie nur wenig Zeit haben, zählt jeder Datensatz. Sagen Sie es weiter, Ihrer Familie, Freunden, Verwandten.
Seien Sie dabei und werden Sie Teil dieses Digitalisierungsprojektes!

Herzliche Grüße
Tanja Klusmann
Projektleitung