Der Vortrag von Uwe Standera mit dem Thema „Umgang mit historischen Grabsteinen im Kreis Herford“ im Januar 2012 war Auslöser, sich auch im Kreis Herford mit der Dokumentation alter Grabsteine zu beschäftigen. Der informative aber auch nachdenklich machende Vortrag von Uwe Standera zeigte eindrucksvoll die Vergänglichkeit der Grabsteine auf (siehe dazu auch den Pressebericht unter dem Menüpunkt Presseberichte/2012). Ziel soll es sein, die für Familienforscher darauf enthaltenen Informationen dauerhaft zu sichern.
Parallel und nahezu zeitgleich gab es bei der Geschichtswerkstatt Bünde die gleiche Idee. Nach einem gemeinsamen Treffen Ende Januar wurde beschlossen, zunächst in einem Pilotprojekt die Grabsteine auf dem Stadt- und Amtsfriedhof am Nordring in Bünde aufzunehmen. Im Februar gab es dazu dann einen Pressetermin, siehe ebenfalls unter dem Menüpunkt Presseberichte/2012.
Die Grabsteine der bereits dokumentierten Friedhöfe von Mitgliedern unserer Arbeitsgruppe finden Sie im Grabstein-Projekt von CompGen. Im Juni 2015 wurde das Grabstein-Projekt auf der Online-Plattform „Bürger schaffen Wissen“ aufgenommen.
Insbesondere alte Grabsteine sind eine wichtige Sekundärquelle für die Genealogie. Teilweise reichen sie in eine Zeit hinein, aus welcher keine Kirchenbücher (mehr) vorhanden sind. Andererseits enthalten die oftmals ausführlichen Inschriften interessante Informationen die neugierig machen. Eine von sicherlich vielen Grabstein-Geschichten können Sie im CompGen-Blog nachlesen.
Kennen Sie einen Friedhof oder alleinstehende alte Grabsteine welche noch nicht aufgeführt sind? Oder haben Sie alte Fotos von Grabsteinen die heute nicht mehr vorhanden sind? Sprechen Sie uns auf unseren Treffen (siehe Startseite) an oder schreiben Sie eine E-Mail an .
Bei der Beschäftigung mit den historischen Grabsteinen und im Austausch mit Gleichgesinnten kristallisierte sich heraus, dass es besondere Grabsteine gibt: die Lagersteine. Einen Aufsatz über deren charakteristischen Merkmale und die Verbreitung in OWL finden Sie hier: Lagersteine – die besonderen Grabsteine.
Dass über 100 Jahre alte Grabsteine innerhalb weniger Tage unwiederbringlich verloren gehen können, zeigen die nachfolgenden Fotos aus dem September 2021 von Reinhard Heinsmann sehr eindrucksvoll. Am 13. September dokumentierte er auf dem Friedhof Enger-Mitte die beiden Barmeier-Grabsteine von 1875/1905, in der Nacht vom 16. auf den 17. September stürzte die im Hintergrund stehende Blutbuche in sich zusammen und begrub dabei die Grabsteine unter sich. Interessanterweise befindet sich in der Sammlung Kenter ein Zeitungsausschnitt von 1985, mit eben genau diesen Grabsteinen. Der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, dass die 150 Jahre alte Blutbuche ein Naturdenkmal war und regelmäßig begutachtet wurde. Sie war wohl von innen morsch.