Aufgrund von Anregungen bei der Konferenz für Orts- und Regionalgeschichte 2006 auf Gut Bustedt lud das Herforder Kommunalarchiv im Frühjahr 2007 an Ahnenforschung Interessierte zu zwei Treffen ein. Aus personellen Gründen konnten weitere Treffen vom Kommunalarchiv leider nicht organisiert werden. Da einige Interessierte bereits beim Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück (OSFA) Mitglied waren, gab es dort die Idee, auch eine Herforder Regionalgruppe einzurichten. Auf der Meller Ahnenbörse im Oktober 2008 gab es deshalb bereits einen ersten Auftritt der neuen Arbeitsgruppe Familienforschung im Kreis Herford.
Für Samstag, den 7. Februar 2009, hatte die OSFA dann zur Gründung einer genealogischen Arbeitsgruppe für den Kreis Herford in das Kurhaus Wilmsmeier in Bünde-Randringhausen eingeladen. 43 interessierte Familienforschende waren der Einladung gefolgt.
Der damalige Vorsitzende der OSFA, Michael Ortmann, begrüßte die Teilnehmenden und umriss die Ziele der neuen Arbeitsgruppe. Sie solle die bisher mehrheitlich „einzelkämpfend“ agierenden Familienforschende im Kreis Herford einen Ort bieten, wo sie sich treffen und untereinander austauschen können. Ortmann betonte, dass die neue Arbeitsgruppe für alle Familienforschende offen und die Mitarbeit nicht an eine Vereinsmitgliedschaft gebunden sei.
In der folgenden lebhaften Vorstellungsrunde wurde ein großes Spektrum an Interessen und Forschungsschwerpunkten deutlich. Es reichte von der Suche nach im 19. Jahrhundert in die USA ausgewanderten Verwandten, über die Beschäftigung mit der Computergenealogie bis hin zur Indexierung von Kirchenbüchern. Die meisten Teilnehmenden forschen im Kreis Herford, einige auch im angrenzenden Meller und Mindener Raum. Es wurde beschlossen, sich zukünftig am 1. Samstag jeden Monats um 14.00 Uhr zu treffen.
Ab September 2009 wurde die Gaststätte Cassing in Enger als neuer Treffpunkt gewählt, zudem wurde dann regelmäßig in der Presse über die Treffen informiert und ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm gestartet. Von Juli 2015 bis November 2021 war das Rabeneck-Haus (ev. Gemeindehaus) in Hiddenhausen unser Treffpunkt. Ab 2022 werden unsere Treffen an wechselnden Versammlungsorten stattfinden. In den Jahren 2015 bis 2019 nahmen durchschnittlich 44 Teilnehmende an unseren Treffen teil.
Von Beginn an gibt es neben Vorträgen und Austauschnachmittagen auch Exkursionen. Neben Archivbesuchen (2010: Kommunalarchiv Herford, 2017: Stadtarchiv Spenge, 2019: ev. Landeskirchenarchiv in Bielefeld), Stadtrundgängen (2014: Spenge, 2018: Melle-Neuenkirchen, 2020: Stift Quernheim) und Besichtigungen (2013: Museumshof Rahden, 2019: Rürupsmühle in Löhne, 2020: Schloss Brincke in Borgholzhausen, 2021: Stiftskirche Stift Quernheim) im Jahr 2015 auch eine Fahrt zum Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven.
Eine interne Mailingliste informiert die über 150 registrierten Teilnehmenden regelmäßig über aktuelle Trends und regionale Termine und ermöglicht den Austausch untereinander.
Am 6. November 2010 wurde die Mitgliedschaft im Kreisheimatverein Herford beantragt und auf dessen nächster Mitgliederversammlung am 10. März 2011 wurde die Arbeitsgruppe als 58. Mitglied einstimmig aufgenommen. An vom Kreisheimatverein ausgerichteten Kreisgeschichtsfesten beteiligte sich die Arbeitsgruppe. So wurde 2014 in Rödinghausen die kreisweite Dokumentation der Kriegerdenkmäler sowie die daraus generierte Gefallenenliste zum Ersten Weltkrieg präsentiert. In Enger wurde 2018 die Erfassung der Engeraner Sterberegister vorgestellt.
Neben den Geschichtsfesten beteiligte sich die Arbeitsgruppe gemeinsam mit der OSFA an Genealogentagen, so an den Deutschen Genealogentagen 2009 in Bielefeld und 2018 in Melle sowie an den Westfälischen Genealogentagen in Altenberge (2017, 2019 und 2021).
Forschungsergebnisse veröffentlichen wir in aller Regel frei einsehbar auf dieser Internetseite oder bei CompGen. Dazu gehören Ortsfamilienbücher genauso wie Dokumentationen von historischen Grabsteinen, Kriegerdenkmälern und Torbögen. Weitere Informationen finden Sie auf unseren Projekt-Seiten, u. a. auch zu Hausnummernkonkordanzen und Karten.
Die wichtigste Quelle für die Ahnenforschung in Deutschland sind Kirchenbücher. Für die Zeit von ca. 1650 bis 1874 sind sie vielfach die einzige Möglichkeit, die Vorfahren über Generationen zu erforschen. Deshalb bieten Kirchenbuchabschriften eine sehr hilfreiche und wertvolle Unterstützung. Mitglieder der Arbeitsgruppe erstellten bisher gemeinsam Abschriften der Kirchenbücher von Herford-Münster, Enger und Hiddenhausen, weitere Abschriften wurden von einzelnen Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Die Auflistung wird ständig aktualisiert. Nachdem 2009 das neue Personenstandsgesetz in Kraft getreten ist, sind für die jüngere Forschung ab 1874 die Standesamtsregister nun einfacher zugänglich. Auch hierzu finden Sie bei uns Hinweise und Abschriften.
Umfangreiche Digitalisierungen von Sammlungen und Nachlässen mit Bezug zur Ahnenforschung konnten in den letzten Jahren durchgeführt werden. Durch die Digitalisierung wurde zum einen eine Sicherungskopie der Unikate erstellt, zum anderen werden die Originale nun geschützt. Zunächst wurden in den Jahren 2014 bis 2016 die sogenannten „Kenter-Akten“ zu Enger sowie die Sammlung Kronshage im Herforder Kommunalarchiv digitalisiert und inhaltlich erschlossen. Einen Umfang von über 250 Ordnern hat die Sammlung Höpner. Mitglieder der Arbeitsgruppe hatten bereits 2017 damit begonnen, die Sammlung unseres Forscherkollegen und Heimatforschers Heinz Höpner († 2019) aus Hiddenhausen zu digitalisieren. 2018 wurde die komplette Sammlung ans Herforder Kommunalarchiv übergeben, dort dann die Digitalisierung fortgesetzt und 2019 abgeschlossen. Ein umfangreiches Inhaltsverzeichnis wurde erstellt, weitere Bearbeitungen mussten zunächst aufgrund der COVID-19-Pandemie zurückgestellt werden. 2021 konnten wir den Nachlass unseres Forscherkollegen Georg Hartelt († 2019) im Umfang von 144 Ordnern und 230 GB Daten übernehmen. Hier wurden seine handschriftlichen Notizen in den vorliegenden Excel-Tabellen ergänzt und bis Sommer 2022 in die Sammlung Hartelt eingestellt. Ebenfalls im Sommer 2022 wurden wesentliche Inhalte einer privaten Internetseite über den Löhner Heimatforscher Heinrich Ottensmeier († 1983) als Sammlung Ottensmeier übernommen.
Im Sommer 2019 wurden die Inhalte der ursprünglichen Internetseite „www.amerikanetz.de“ integriert. Die seit 2003 betriebene Seite war im Frühjahr 2018 abgeschaltet worden. Dahinter stand ein Netzwerk von Forschenden zur westfälischen Amerikaauswanderung, Koordinatoren waren der Löhner Heimatforscher Friedrich Schütte († 2022) und Michael Rosenkötter. Überarbeitet, neu gegliedert und aktualisiert sind die Inhalte vom Amerikanetz nun unter Informationen/Amerikanetz abrufbar. Es wurden auch bereits weitere Beiträge ergänzt, so z. B. Tonquellen zur Niederdeutschen Sprache der deutschen Auswanderer (Vaterunser von Alfred Rodewald und Wortbeispiele von Leland Steinkuehler).
Anfang 2020 wurde für Mitglieder der Arbeitsgruppe ein interner Bereich eingerichtet: Forscherkontakte. Hier gibt es die Möglichkeit herauszufinden, welche Mitforschende nach gleichen Namen oder in gleichen Regionen forschen. In diesem Bereich sind aber auch z. B. bisher nicht veröffentlichte Kirchenbuchabschriften einsehbar.
Seit 2021 findet in Kooperation mit den Städtischen Museen in Herford und Löhne ein Projekt zur Ermittlung genauerer Herkunftsangaben für Exponate statt.
Da in der COVID-19-Pandemie von 2020 bis 2022 über viele Monate keine Präsenztreffen möglich waren, wurde mit der Konferenz-Plattform Wonder ein virtueller Versammlungsraum für Online-Treffen bereitgestellt.
Eine Vorstellung der Arbeitsgruppe erfolgte am 4. Juni 2021 im Blog von CompGen sowie im Juli 2021 in der Reihe „Vereine im Porträt“ (als 4. Verein) vom Kreisheimatverein Herford.